Ein Ausflug in die E-Musik steht jedem Blog gut zu Gesicht: Was mir bis heute ein Stacheldraht im Auge ist, ist die Tatsache, dass die Spiegelfuge von den damaligen Komponisten so brutal ignoriert wurde. Ohne Spiegelfuge kein vollendetes Portfolio, da geht die treue Leserschaft wahrscheinlich einig mit dem Blogger, der so gerne in der dritten Person Einzahl von sich spricht. Was ist der Plural von «Einzahl»?
Back to topic please: Wer am Ende einer vermeintlich ruhmesreichen Karriere nur die Komposition diverser Normalofugen auf seine Autogrammkarte drucken kann, braucht sie gar nicht mehr zu unterschreiben, geschweige denn unter das hoch enttäuschte Volk zu bringen. Eine Spiegelfuge muss es sein. Der einzige, der sich ihrer angenommen hat, war Pionier Bach. Händel hat’s zwar nur u.a. zu Fugatos gebracht, dafür wartete er mit einer unvergleichlich majestätischen Perücke auf. So konnten beide auf ihre Art brillieren. Zwei echte Spätbarock’n’roller!
PS: Wussten Sie, dass Bachs Klavier äusserst wohltemperiert war?