Heute durfte ich das zweite Mal innert 10 Tagen aufs Betreibungsamt. Ich habe eine Zahlungserinnerung für die Mahagoni-Verzierungen meines Ferraris (Drittwagen) nicht rechtzeitig bezahlt, weil ich zwei Monate in Ibiza Golf gespielt habe.
Vor 10 Tagen habe ich diese Zahlungsaufforderung also abgeholt, mir eine verdiente Aus- und Bedenkzeit genommen, um heute um 16.29 Uhr – exakt 10 Tage später und eine Minute vor Feierabend – die letzte Möglichkeit für einen Rechtsvorschlag wahrzunehmen.
Dialog mit der Beamtin:
– «Guten Abend, einmal Rechtsvorschlag zum hier essen bitte.»
– «Moment. (Guckt auf den Kalender, zählt die Tage. Einmal, zweimal, dreimal). Das hätten Sie gestern machen müssen. Heute ist der elfte Tag, knapp zu spät.»
– «Ich …»
– «(Im Brustton der Überzeugung) Es nützt natürlich nichts, wenn Sie das Datum von gestern vor Ihre Unterschrift setzen!»
– «Ich …»
– «Sie sind heute vorbeigekommen, und das zählt. Datum hin oder her. Sie können nicht das Datum „7. September“ notieren und dann am 8. September kommen.»
– «Ich …»
– «Tut mir leid, geht nicht.»
– «Welcher Tag ist denn heute?»
– «Heute ist der … Oh, stimmt, sorry. Entschuldigen Sie, heute ist ja noch immer der 7. September. Wir haben das Datum eben vor ein paar Minuten vorgestellt, weil ja bald Feierabend ist. Sie haben Recht, nichts für Ungut.»
Gewisse Klischees sind halt eben doch gerechtfertigt …