Jetzt ist es raus: Den Insekten geht es an den Kragen. Während sich die charmanten Gliederfüssler (wie das schon wieder klingt) die letzten Jahrtausende durchgesetzt, behauptet und durchgepaukt haben, müssen sie nun schwerwiegende Verluste (75%, Tendenz steigend) einstreichen. Einstreichen, sagt man das so? Da nützen auch Chitinpanzer, Borsten und Schuppen aller Couleur nichts mehr. Alles muss weg, wer nicht will, hat schon gehabt. Bereits entwickelte Larven dürfen sich noch weiterentwickeln, früheren Entwicklungsstufen – hier sei das Ei als prominenteste, weil einzige genannt – wird der Garaus gemacht.
Seien wir ehrlich: Es hat sich abgezeichnet. Wer 2017 immer noch durch Trachen atmet, hat in dieser schnelllebigen Welt wenig verloren, so hart es klingt. Auch in Sachen Osmoregulation kam schlicht zu wenig. Die Konkurrenz schläft nicht und wenn, dann nur kurz. Powernap, Mittagsschlaf, Tagträumen, für mehr reicht es heute nicht mehr. Wer wacht, der lebt, wer schläft, der stirbt, das 1×1 der Evolution, das muss nun wirklich jeder wissen.
Die Langfühlerschrecke habe es schon lange im Gefühl gehabt, heisst es nun, aber es ist ein Leichtes, dies nun zu behaupten, im Nachhinein ist man immer schlauer. Der Prophet im eignen Land zählt nix (maximal Erbsen) und die Heuschrecken ist einheimisch, also abfahren bitte. Der Nächste bitte. (Titelbild von Holger Gröschl).