Ich möchte dem ägyptischen Sonnengott Ra einen Besuch abstatten, eventuell mit einem fliegenden Teppich. Anscheinend hat Ra heute eine Residenz (2-Wolken-Wohnung mit Venusblick) hinter dem Fixstern Bellatrix. Die fixende Bellatrix, beschaffungskriminell und ordentlich druff. Soll ich unter diesen Umständen wirklich eine Flasche Wein mitbringen? Oder lieber etwas Unverfänglicheres? Einen Bilderrahmen, ein Steckrüben-Samenset oder eine aufklappbare Gartenharke? Nehme Inputs noch bis zum Letzten des Folgemonats entgegen, aber nur schriftlich, per Einschreiben und Nachname. Ra war ja anno dazumals ein solider Influencer im Bereich #Pharaoismus, so nannte beispielsweise Publikumsliebling Chephren Ra als sein Spirit Animal No. 1, noch vor Crazy Frog und Spongebob. Dabei war Chephren selbst schon ein wunderschönes Wesen, wie uns folgendes Bild zeigt:

Solid, oder? Aus der Bodybuildingszene würden nun natürlich zwei Einwände kommen. 1) «Wo sind die Beinpics?», und 2) «Bitte keine Lichtspiele» (bezieht sich darauf, dass man sich gerne unter günstigen Lichtverhältnissen fotografiert, weil Schatten und Licht im richtigen Zusammenspiel den Muskel voluminöser erscheinen lassen).
Zurück zu Ra: Ras grosse Liebe war zeit seines Lebens Horus, halb Mensch, halb Falke. Falke+Mensch=Falsch! Horus war eine falsche Schlange, ein richtiger Horussohn! Mit dem Auge der Vorsehung guckte er gerne durch Schlüssellöcher der Pyramiden, wo er Mumien beim nächtlichen Mummenschanz beobachtete. Mummenschanz, das Würfelglückspiel für Totgesagte. Die Würfel sind gleichermassen gefallen wie die Hüllen, ist das Leben erst ruiniert, stirbt sichs gänzlich ungeniert.
Man munkelt, dass sich Ra, dem die Sonne aus Auge und Arsch scheint, mittlerweile als Grafiker selbstständig gemacht hat. Obiges Bild ist die einzige Überlieferung, auf die sich diese steile These stützen kann. Was nicht ist, kann noch werden, alles darf, nichts muss, einiges soll, Soll-Zustand und Ist-Zustand im Gleichgewicht.