CHF 1’920.– Verlust!

Ohje ohje ohje. Heute habe ich wieder mal mit dem Feuer gespielt. Kann man eigentlich auch mit Wasser, Erde und Luft spielen, und wenn ja, was würden diese Metaphern bedeuten? Gebrannte Kinder scheuen das Feuer, geföhnte Kinder die Luft.

Warum ich mit dem Feuer gespielt habe? Weil ich kein Portemonnaie besitze und von Mai bis September am liebsten in Badehosen unterwegs bin. Sprich: Das ganze Klein- und Grossgeld, die Karten, Schlüssel und Handy sind alle in den kleinen Bade-Hosentaschen verstaut. Und zwar im Verhältnis 5:1 = alles links, ausser Handy rechts, damit es auch ja keine Kratzer abbekommt. Die linke Hosentasche ist also prall gefüllt, das Rausfall-Risiko extrem hoch. Also, rein in die Geschichte:

Heute war ich mit CHF 96.90 unterwegs, bestehend aus diversen Münzen + 3 Noten, und eben in besagter Badehose, die so kurz ist, dass ich mir mit meinem dicken Oberschenkel mal eben einen Wolf gelaufen bin. Kennt ihr diesen Ausdruck: sich einen Wolf laufen? Irgendwie geil, macht mich an. Ich steuerte gut gelaunt die Tankstelle an (ich spaziere mit Steuerrad, sieht irgendwie cool aus, auch wieder geil irgendwie), um ein paar Kilogramm Kartoffeln zu kaufen. Sehr viele Kohlenhydrate, viele Ballaststoffe, moderat Eiweiss und 0 Fett, beste Diät! Ich konnte sie aber nicht bezahlen, weil ich plötzlich nur noch CHF 6.90 in meiner Tasche hatte. Alle drei Noten weg, minus CHF 90!

Ich musste mir also in Gedanken eine Kopie meiner bisherigen Wegstrecke anfertigen (2018_05_21_Wegstrecke_Kopie.docx) und diese spiegelverkehrt zurücklaufen, und tatsächlich, nach 10 Minuten sah ich in der Ferne eine einzelne 20-Franken-Note. Immerhin. Sie flatterte leicht im Wind (leichte Abendbrise). Ich las sie auf, folgte der Spur, und sah schon bald eine schöne Oase vor mir, die sich aber als Fata Abgana entpuppte. Ab 13 Uhr wird die Fata Morgana zur Fata Abgana. Dann sah ich noch Kleopatra (im kurzen Minirock), einen üppigen Palmenstrand sowie ein Rudel pinker Hunde, waren aber alles ebenfalls nur fiese Luftspiegelungen. Wie kann sich Luft eigentlich spiegeln, wo sie doch gar nicht sichtbar ist?

Fragen
Fragen

(Fragen über Fragen)

Aber bald lächelte mich das schimmernde Grün der 50-Franken-Note an. Ich lächelte zurück. Schimmergrün, die Farbe der finanziellen Hoffnung. Blöd nur, dass sie auf einem Privatgrundstück lag, das wiederum durch einen hohen Zaun abgesperrt war. Ich musste also drüberklettern, packte zu – und hörte einen Alarm. Einen sehr untypischen, weil menschlichen Alarm, «Tü-dü-dü-dü» im hellen Sopran. Horcht horcht, eine Schar Jugendlicher hat sich einen kleinen Scherz erlaubt. Sehr geil, hätte ich auch gemacht an ihrer Stelle. Ich erhob den Daumen (analoges Gefällt mir), grinste, kletterte zurück.

Und war nun wieder bei CHF 76.90, denn die letzte 20-Franken-Note ward nie mehr gesehen, egal, einen Verlust von CHF 20 in der letzten Viertelstunde konnte ich verkraften, solang es einmalig ist und nicht jede Viertelstunde passiert, sonst hätte ich CHF 1’920.– Verlust gemacht pro Tag, darum auch der reisserische Titel oben.

Was für ein Leben.

 

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