Ich fühle mich nicht mehr sicher in dieser Welt. Kriege, gewaltsame Demonstrationen, Nebel (ja, Nebel ist etwas sehr Bedrohliches), und so weiter und so fort. Et cetere pe pe. Die Liste der Bedrohungen ist lang. Auch wenn es nicht auf die Länge ankommt, wie wir inzwischen wissen. Lange wurde in diesem Bereich geforscht, Theorien wurden augfestellt und verworfen und erneuert, und heute steht steif, äh, steht fest: Viel wichtiger als Länge sind Durchmesser und Technik. Und gemeinsame Gespräche. Reden Sie mit Ihrem Partner über Ihre Vorlieben, damit er darauf Rücksicht nehmen kann. Ich schweife ab. Zurück zum Thema:
Nächtelang habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, was ich gegen meine steigende Angst tun kann. Und jeden Morgen musste ich meinen Kopf wieder mit Sekundenleim befestigen. Er sieht nun sehr merkwürdig aus, ich überlege mir, ihn nach meinem Ableben einem Antiquariat meines Vertrauens zu überlassen. Ich muss dringend einen Kopfspenderausweis beantragen, aber wo macht man das? Beim Kopfspenderausweisamt? Wobei, nach meinem Ableben kann ich ja gar nicht spenden, ich bin dann schon tot. Fragen über Fragen, dann eine Schicht Käse, nochmals eine Schicht Fragen, das Ganze bei 180 Grad Umluft in den Kühlschrank. Ich schweife ab. Zurück zum Thema:
Auf jeden Fall bin ich nun auf eine Lösung gestossen, nach wochenlangem Buddeln im Tunnel der Wahrheit. Was mir zunächst als kleiner, hoffnungsvoller Lichtschimmer erschien, ist heute ein loderndes Feuer der Freude: ICH WERDE MIR EIN FLUSSPFERD ANSCHAFFEN. Ja, Sie haben richtig gehört (sofern Sie die Hörbuchversion dieses Blogposts besitzen), und ich wiederhole mich nur allzu gerne: ICH WERDE MIR EIN FLUSSPFERD ANSCHAFFEN. Ach was, warum die Zukunftsform? ICH SCHAFFE MIR EIN FLUSSPFERD AN. Oder in der Positive-thinking-Version: ICH HABE BEREITS EIN FLUSSPFERD! Affirmationen noch und nöcher. Ich bin reich, schön, und habe ein Flusspferd. Naja. Zuerst muss ich es noch kaufen. Heute Abend. Ich habe mein Sparschwein geschlachtet, nachdem ich es monatelang gemästet habe. Jaja, ich höre jetzt wieder die Einwände aller Finanzveganer. Aber der Mensch ist nun mal ein Sparer, sonst hätten wir ja keine Schneidezähne. Ich schweife ab. Zurück zum Thema:
Momentan habe ich nur noch ein Problem: Ich finde keinen Flusspferdladen. Ich wohne in einer Grossstadt in der Nähe Zürichs, okay, dort hat es eben nicht alles. Aber nicht mal in Zürich selbst finde ich einen Flusspferdladen. Wollt ihr mich verarschen? Wir haben 2018! Bei Ebay gibt es einige Flusspferde, neuwertig und originalverpackt, aber viel zu teuer. Ausserdem will ich ein gebrauchtes Flusspferd. Adopt, don’t shop, ist hier das Motto. Adobe Photoshop, ein Herz für Tiere, heute, 20.15 Uhr, RTL 2. Gibt es eigentlich noch TV? Habe mein Gerät 2013 fachgerecht entsorgt (in den Keller gestellt) und seither kein Fernsehen mehr konsumiert. Ich bin kurzsichtig. Haha, Spitzengag. Ich schweife ab. Zurück zum Thema:
Mir bleibt nichts anderes übrig, als ein Flusspferd Übersee zu bestellen. Oder Über-Fluss, haha, Wortwitz, olé olé. Und zwar kaufe ich mir ein altes Flusspferd der us-amerikanischen Armee (oder Navy), einen alten Flusspferd-Veteranen, der schon alles gesehen hat und den nichts mehr schockiert. Da das Flusspferd selbstständig zu mir schwimmt, muss ich auch keine Portogebühren zahlen. Win-win-win! Machen wir so. Ich freue mich.
Bild von Pedroserafin.