Lars Lässig und der Business-Blowjob

Lars Lässig übergibt sich, als er auf LinkedIn Sprüche liest wie:
«Content is king, engagement is queen». Einen besonders grossen Schwall muss er bei folgendem Satz kotzen: «Don’t build links. Build relationships». Der nächste Satz bringt sein Fass endgültig zum Überlaufen. «The best marketing doesn’t feel like marketing 🙌».
Lars ist leergekotzt. Beim Hands-Up-Emoji kommt längst nur noch Magensaft heraus. Er hat genug von der Kommunikationsbranche und von der Scharlatanerie in diesem Fake-Netzwerk. Er löscht sein Profil und kündet seinen Job.
Einige Tage später erhält er auf einer Datingplattform von einem Typen folgende Nachricht: «I’ll give you 1 g of Cocaine if you fuck me until I come. And I pay the Uber here and back». Dazu ein Dickpick, ganz ohne Filter und Hashtags. Ihm gefallen die klare Botschaft, die schnörkellose Sprache, das unverfälschte Bild. Direkt und unverblümt, wie wohltuend.
Trotzdem lehnt er höflich ab. Der andere versucht es noch einmal: «You can sell it for 150 🙌».
Plötzlich wird Lars stutzig. Er meldet sich wieder bei LinkedIn an und recherchiert ein paar Minuten. Tatsächlich! Es ist derselbe Typ.
Er schreibt ihn an: «Ich blase dir einen, wenn du dich hier auf LinkedIn ein wenig authentischer gibst. Deal? Du kannst es nämlich».
Antwort: «Hi Lars, danke für deine Anfrage. Ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst. Aber lass doch mal auf einen Business-Lunch treffen 🙌».
Lars: «Okay. Zahlst du meinen Uber hin und zurück?»
Der andere blockiert Lars. Auf beiden Netzwerken.

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