Montagmorgen, 9 Uhr 30. Lars Lässig steht in der Küche der Werbeagentur und verschafft sich einen Überblick über das bürointerne Teesortiment.
Da, ein Kräutertee aus Orangenminze, Zitronenmelisse, Eisenkraut, Salbei und Fenchel. Klingt gut. Während er den Tee ziehen lässt, googelt er die Inhaltsstoffe.
Orangenminze stärkt die Nerven und lindert Schmerzen. Schön.
Zitronenmelisse wirkt beruhigend und verdauungsfördernd. Okay. Eisenkraut hilft gegen Nervosität und Appetitlosigkeit. Gut, es reicht langsam. Die ätherischen Öle aus dem Salbei regen die Durchblutung an und Fencheltee bekämpft Beschwerden aller Art.
Sag mal, geht’s noch?! Was für ein abenteuerlicher Mischkonsum.
Das geht zu weit, schliesslich trägt Lars Lässig eine Menge berufliche Verantwortung. Ganz zu schweigen von der Vorbildsfunktion gegenüber der Jugend. Volksdroge Kräutertee? Ohne Lars!
Er schüttet das widerliche Drogengesöff in den Abfluss, spült das Glas gut aus und füllt es mit stillem Wasser. Damit schluckt er nun eine Tablette Oxazepam runter. Das entspannt einfach, mehr nicht.
Weniger ist mehr!
Bild von Thoric.