It’s a man’s world, sagen die Frauen, und die Männer kapieren nicht, was damit gemeint ist. Es ist die Welt der weissen, heterosexuellen, begriffsstutzigen Männer.
Ich gucke als weisser, heterosexueller Mann aus dem Zugfenster und erblicke auf dem Bahnsteig ein Werbeplakat für Männer-Unterwäsche von John Kiss: Zoom auf Hüfte und Oberschenkel eines durchtrainierten Typen mit engen Shorts, alles schwarz-weiss, ästhetisch und sexy.
Den vorbeigehenden Frauen fällt das Plakat auch auf. Sie schauen es an – auch etwas länger–, sie bleiben kurz davor stehen, sie machen ein Foto, sie weisen ihre Kolleginnen drauf hin, sie ziehen die Augenbrauen hoch oder schmunzeln.
WAS? Wie muss ich mich als objektivierter, weisser, heterosexueller Mann nun fühlen? Muss ich SO aussehen, um den Frauen zu gefallen? Muss ich SO aussehen, um überhaupt erst aufzufallen? Ist DAS also das Schönheitsideal? Muss ich mich DEM beugen?
Dem weissen, heterosexuellen Mann wurde der Spiegel vorgehalten. Mimimi. 😦