Als Lars LĂ€ssig nach Hause kommt, erinnert er sich wieder einmal daran, dass er einen Briefkasten hat. Der Gute hat ganz schön zugenommen ĂŒber die Wochen. Lars reisst also alle Gratiszeitungen und Werbeflyer heraus, stapelt sie und legt sie an den Strassenrand. Morgen kommt die Abfuhr. Glaubt er.
Das Betreibungsamt hat ihm einen Brief geschickt. Wie schön, dass sich die Damen und Herren mal wieder bei ihm melden. Man bittet ihn, in den nÀchsten Tagen vorstellig zu werden und eine Zahlungsaufforderung abzuholen. Die Leute wollen nur seine Kohle.
Er geht also am nĂ€chsten Tag vorbei und holt den Wisch ab. Dort sagt man ihm, er habe nun 10 Tage Zeit fĂŒr einen Rechtsvorschlag. Lars googelt «Rechtsvorschlag». In Deutschland entspricht dies dem «Widerspruch im Mahnverfahren». Er entschliesst sich, selbigen einzulegen.
Exakt 10 Arbeitstage spĂ€ter, um 16.29 Uhr und somit 1 Minute vor Schliessung, geht er erneut beim Betreibungsamt vorbei, fĂŒr besagten Rechtsvorschlag. Die folgende Szene wird in Dialogform wiedergegeben.
«Guten Abend. Einmal Rechtsvorschlag zum hier essen bitte.»
â «Sehr lustig. Moment.» Die Beamtin guckt auf den einen dieser hĂ€sslichen BĂŒro-Monatskalender mit rotem Datumsschieber und zĂ€hlt die Tage. Einmal. Zweimal. Ein drittes Mal. Dann holt sie tief Luft und sagt einen Spruch, den sie anscheinend auswendig kann: «Das hĂ€tten Sie gestern machen mĂŒssen. Heute ist Tag 11. Knapp zu spĂ€t. Sorry».
«Ich âŠÂ»
â «Herr LĂ€ssig, mal unter uns Pastorentöchtern. Sie können nicht einfach das Datum von gestern vor Ihre Unterschrift setzen!»
«Ich âŠÂ»
â «Sie sind heute da. Auch wenn Sie den Rechtsvorschlag gestern unterschrieben haben. Verstehen Sie? Sie können nicht einfach den 25. November vor ihre Unterschrift setzen und am 26. November kommen.»
«Ich …»
â «Wir Beamten sind nĂ€mlich nicht so trĂ€ge, wie alle immer meinen.»
«Welcher Tag ist denn heute?»
â «Wie gesagt, Herr LĂ€ssig. Heute ist der ⊠Oh, stimmt, sorry! Entschuldigen Sie, heute ist ja der 25. November. Wir haben das Datum eben vor ein paar Minuten schon vorgestellt, weil ja gleich Feierabend ist. Sie haben Recht, nichts fĂŒr Ungut.»
⊠weiss ich na guet:).
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