LOVE goes the world – ein Plädoyer für mehr Miteinander!

Geliebte Erdenbewohnerin

Es gibt dieses Meme. Es besagt, dass die Welt aus 7 Milliarden potenziellen Freunden besteht. Okay, es ist ein sehr altes Meme, aber es hat mich bis heute nachhaltig geprägt.

Momentan sind wir schon 7,7 Milliarden Menschen, die gerade eng zusammenrücken. Zusammenrücken müssen, wegen eines gemeinsamen Schicksals. Und ich bin verdammt zuversichtlich, dass wir auch 7,7 Milliarden Menschen bleiben. Denn wir sind nicht nur eine clevere Spezies, sondern auch eine solidarische und lebensbejahende.

Das Glas ist 90 % voll

So traurig es ist, dass auch heute noch nicht alle erforderlichen Massnahmen umgesetzt werden: Das Glas ist nicht 10 % leer, sondern 90 % voll. Die Tendenz stimmt.

Daniel Koch vom Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist das momentan bekannteste Gesicht des Landes. Er hat Mitte Woche gegenüber der Rundschau Bilanz gezogen:

«Die Leute sind sich [seit zwei Tagen] des Problems bewusst geworden und versuchen sich zu arrangierenAb Minute 10:14

Gesundheitsminister Alain Berset hat gestern Freitag, zwei Tage später, ähnliches gesagt, als er von einem Spaziergang durch Bern berichtete:

«Es ist gut umgesetzt. Die Leute haben es verstanden […] Bis jetzt funktioniert es gut.»

Zur Zeit sind weltweit 11’000 Menschen an Corona gestorben. 11’000 wunderschöne Seelen, die noch mehr Lebenszeit verdient hätten. Es hätten zu diesem Zeitpunkt auch schon 110’000 sein können – oder 1’100’000. Dass dem nicht so ist, haben wir vielen klugen Wissenschaftlerinnen, vielen differenziert denkenden Politikerinnen, vielen aufopferungsvoll arbeitenden Menschen sowie euch allen zu verdanken, die Verantwortung übernehmen.

Optimismus beibehalten

Ich bin weder Virologin noch Soziologin noch Psychotherapeutin. Trotzdem stelle ich fest, dass bei vielen von uns der Lagerkoller schon einsetzt, bevor uns die Politikerinnen überhaupt Ausgangssperre verordnet haben. Dass die Stimmung gedrückt ist, obwohl der Frühling kommt und man noch immer alleine im Wald spazieren darf – und soll. Dass wir nicht nur Solidarität mit Risikogruppen zeigen, sondern unsere Verachtung gegenüber jenen, die sich nicht vorbildlich verhalten. Zum Beispiel die zur Zeit heftig kritisierten Jugendlichen, die teils noch immer in Gruppen draussen sind.

Daniel Koch nochmals:

«Das ist das Alter, in dem man mit Vorschriften Mühe hat. Man versucht die Grenzen auszuloten. Es braucht Überzeugung. Die Jugendlichen werden auch langsam zur Vernunft kommen … In der Schweiz ist es wichtig, dass die Massnahmen, die wir ergreifen, mit unserer Kultur, mit unserer Gesellschaft, mit unserer Demokratie übereinstimmen … Wir sind nicht China und wir wollen kein totalitäres System werdenAb Minute 11:35

Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Welt. Es gibt Menschen, die wissen fast nichts von Corona, die unterschätzen die Gefahren, die wollen den Frühling geniessen oder rebellieren. Oder auf kindische Weise alles ignorieren. Das ist eine Realität, die nie ganz verschwinden wird. Zumindest sicher nicht, wenn wir uns alle zusammen auf Twitter oder Whatsapp über jene echauffieren.

Gesunder Geist in gesundem Körper

Aber auch unter uns, die sich alle gemeinsam an die Regeln halten, werden die Spannungen grösser. Die Gefahr ist da, dass wir in einigen Wochen unsere physische Gesundheit geschützt haben, aber psychisch angeschlagen sind.

Es gibt viele Corona-Risikopatientinnen, es gibt aber auch viele psychische Risikopatientinnen – meiner Schätzung nach rund 7,7 Milliarden. Corona darf weder unsere Lungen noch unsere Köpfe befallen!

Liebevolles Miteinander

Lasst uns das eine tun ohne das andere zu lassen: Unsere Mitmenschen schützen, indem wir Hygieneregeln befolgen, Abstand halten oder in Quarantäne gehen. Und trotzdem einen liebevollen Umgang miteinander pflegen. Empathie an den Tag legen. Zuhören und verstehen – oder es zumindest versuchen. Den ignoranten Menschen freundlich ins Gewissen reden. Aus dem Herzen – ins Gewissen.

Oder wie es der Gesundheitsminister sagt:

«Es braucht noch etwas zu tun für diejenigen, die es nicht verstehen wollen … Aber MIT den Leuten und nicht GEGEN die Leute.»

Ich bin nicht nur durch ein uraltes Meme geprägt, sondern auch durch einen ur-uralten Lieblingssong mit einer wunderbar kindlichen Melodie und einem ganz süssen Text. Wer kennt ihn?

Johnny played guitar, Jenny played bass. Name of the band is The Human Race. Everybody tell me have you hear? Pop goes the world.

In anderen Worten: Jeder spielt seine eigene Rolle in der Band, die sich «Menschheit» nennt. Sagt mir, habt ihr es gehört? Pop geht um die Welt. Liebe geht um die Welt. Und nicht motherfucking Corona!

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