Ich sitze seit drei Stunden alleine im Café «Kafisatz» an einem gemütlichen Tischchen – draussen, aber an einer Wand, für einmal mit etwas schlechterer Aussicht auf die anderen Gäste. Was ich aber sagen kann: Ich bin der einzige, der alleine hier ist, der einzige, der Bücher liest, und der einzige, der in Notizbücher schreibt.
Lustig: Ich musste sowohl einmal die Mine meines Bleistifts als auch einmal die Tintenpatrone meines Füllers austauschen. Ausserdem musste ich mehrmals meine Buntstifte (grün und rot) spitzen. Ich lese einen Kriminalroman und unterstreiche die schönsten Sätze.
Das sind jene mit jeweils drei Elementen. Beispiel: «Ich ging in die Küche, öffnete eine Dose Erdnüsse und warf eine Handvoll davon aus dem Fenster.» 1–2–3, verstehen Sie? Einfache, klare Sprache! Oder: «Ich rasierte mich (1), zog ein sauberes Hemd an (2) und machte mich wieder auf den Weg nach draussen (3)». Oder: «Der Mann warf seinen Zigarillo zu Boden (1) und holte aus (2), um seinen Sohn zu ohrfeigen (3)». Wobei das (3) hier in einem Nebensatz steckt.
Parallel dazu lese ich in einem philosophischen Buch. Passagen mit Inhalten, die ich googeln muss, versehe ich mit einem (i) am Rand, dem Zeichen für «Information». Erkenntnisreiche Sätze bekommen ein dünnes Ausrufezeichen, die besonders erleuchtenden Sätze kriegen zwei dicke Ausrufezeichen.
Lesen und lernen und schreiben. Auf dem Weg, selbst ein Schriftsteller zu werden.