ich ziehe mich warm an und damit meine ich richtig warm,
shirt, pullover, hoodie, winterjacke und eigentlich trage ich
meine baseballcap nach hinten, aber heute trage ich sie nach
vorne, damit ich die kapuze des hoodies drüber ziehen kann
und zwei paar socken natürlich und zwar pro fuss
dann gehe ich raus ins verschneite winterthur, home office
mittagspause und ich sollte mir was zu knabbern kaufen und
natürlich ein bier für den feierabend und noch zwei bücher,
die ich bestellt habe und heute abholen kann, zweimal das
daodejing, einmal für mich und einmal für mama und die zeit
reicht, um bei ihr vorbeizugehen und es in ihren briefkasten
zu legen, oder ich nehme mir einfach die zeit
und für den heimweg nehme ich eine andere route und zwar
am waldrand vorbei und über den fluss, und auf der brücke
über dem fluss strecke ich meine hände über das geländer und
mache ein foto von den blau und rot lackierten nägeln und als
hintergrund der fluss und die verschneiten bäume links und
rechts davon, das sieht richtig gut aus und ich poste das foto
auf twitter
jemand sagt, dass ich schöne hände habe, das mag sein, aber
in erster linie will ich damit schöne texte schreiben wie diesen
hier, denn mein überleben besteht nicht alleine im atmen und
im stoffwechsel, sondern vor allem im verfassen von gedichte
Nach einem langen Arbeitstag abends heimkommen, eine Flasche Wein öffnen und dann entdecken, dass Doltschevita wieder mal einen Akademie-Text verfasst hat … das ist winterliche Lebensqualität. Danke.