Kürzlich musste ich mir dringend neue Schuhe anschaffen. Sneakers, wie immer, ich trage ja auch auf der Arbeit oder bei Festanlässen immer Sneakers. Da der Online-Lieferant meines Vertrauens gerade Ausverkauf hatte und sein Damenschuh-Übergrössen-Lager liquidierte, bestellte ich mir natürlich spontan noch ein Paar High Heels dazu – für ein Appel und ein Ei, quasi geschenkt. Muss man mal probiert haben, war in meiner Bucket List irgendwo auf Platz 205 (noch hinter Bananenbrot backen, aber immerhin war es auf der Liste).
Nun, mein Fazit fällt eigentlich relativ nüchtern aus:
- Das Stehen ist bequemer als gedacht, da die Heels überraschend guten Halt bieten.
- Das Gehen geht eigentlich auch (Wortwitz)
- Der Druck auf den Fuss ist allerdings so übel und die Einknick-Gefahr so hoch, dass meine neu erworbenen High Heels nun nicht mehr als ein schöner Staubfänger werden. Respekt vor jede(r), die darin stundenlang verweilen kann.
Viel unterhaltsamer ist eigentlich folgende Anekdote: In unserer Stadt hat es einen buddhistischen Mönch, der halt mit einer orange-violetten Kutte herumläuft, aber das wars schon. Er fährt damit Rad, er isst damit Hüttenkäse im Stadtpark, er geht damit in den Supermarkt, Buddhist halt. Aber neulich sass er auf einer Bank am Strassenrad, tippte auf seinem iPhone herum – und dann kam ein junger Herr vorbei, mit dunklem Bart, dichtem Haar, dunklen Augen, dichten Augenbrauen. Ich hätte seinen religiösen Background geografisch spontan zwischen Christentum und Buddhismus, also im Nahen Osten, eingeordnet, auf jeden Fall erblickte er den Mönch, ging auf ihn zu, drückte seine Handflächen aufeinander, verneigte sich, rief «Alles Gute» und lief weiter. Den Mönch juckte das nicht weiter. Er grüsste mit einer beliebten Schweizer Grüss-Vokabel zurück und spuckte dann ins Gebüsch … Er … spuckte! War es wohl doch nicht irgendein Mönch, sondern der Dalai LAMA? Dann hätte ich mich natürlich auch verneigt.